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Mit Smart Meter wird die Energiewende digital

Stadtwerke starten ab Sommer mit dem Einbau intelligenter Messsysteme – moderne Zähler bringen mehr Transparenz, Komfort und Effizienz

Coesfeld – Die Energiewende nimmt Fahrt auf – und die Stadtwerke Coesfeld bringen sie ab diesem Sommer direkt zu ihren Kundinnen und Kunden nach Hause: Der Einbau sogenannter Smart Meter – intelligenter Stromzähler – startet. Diese modernen Messsysteme ersetzen die herkömmlichen Stromzähler und bringen viele Vorteile mit sich. Möglich wird das durch das Messstellenbetriebsgesetz (MsbG), das Verbrauchern und Verbraucherinnen seit diesem Jahr einen gesetzlichen Anspruch auf die neue Technik zusichert – und Messstellenbetreiber wie die Stadtwerke zur Umsetzung verpflichtet.

Ein Smart Meter besteht aus zwei Komponenten: einem digitalen Stromzähler und einem sogenannten Gateway, das die Verbrauchsdaten verschlüsselt und sicher über das Mobilfunknetz an den Netzbetreiber überträgt. Das bedeutet für die Haushalte: mehr Transparenz über den eigenen Stromverbrauch – und für das Stromnetz eine intelligentere, effizientere Steuerung. Denn durch die Echtzeitübertragung können Netzengpässe frühzeitig erkannt und ausgeglichen werden. Die Umstellung auf Smart Meter ist ein zentraler Baustein für die digitale Energiewende – und in Coesfeld geht es jetzt los: Rund 1200 Kundinnen und Kunden in Coesfeld profitieren in der ersten Phase vom Rollout. Im Juni und Juli beginnen die Stadtwerke mit dem der Einbau. Die Haushalte, bei denen der Einbau erfolgen muss, werden schriftlich informiert.

„In diesem Jahr starten wir mit dem Einbau bei den Kunden, die einen Jahresverbrauch von über 6000 kWh haben, und bei solchen, die keine PV-Anlage oder steuerbare Verbrauchseinrichtungen besitzen“, erklärt Peter Klein, Fachbereichsleiter Bau/Betrieb Strom bei Emergy. Weitere Haushalte und Unternehmen folgen Schritt für Schritt – natürlich mit vorheriger Information.

Auch die Kosten für das neue System sind klar geregelt: „Sie richten sich nach der Einordnung der Kunden in die jeweiligen Verbrauchergruppen und sind durch den Gesetzgeber an Preisobergrenzen gebunden“, erläutert Emergy-Mitarbeiter Nils Domke, der die technische Umsetzung betreut. Einsehbar ist die Höhe der anfallenden Kosten auf der Website der Stadtwerke unter: https://www.stadtwerke-coesfeld.de/messstellenbetrieb

Der Einbau der modernen Systeme ist gesetzlich verpflichtend – das heißt: Kundinnen und Kunden können den Tausch nicht ablehnen. Die gute Nachricht: Wer auf Smart Meter umsteigt, profitiert nicht nur vom technischen Fortschritt, sondern auch im Alltag. Gemäß Messstellenbetriebsgesetz (MsbG) stellen die Stadtwerke ihren Kundinnen und Kunden die relevanten Verbrauchsdaten bereit – perspektivisch über eine App, ein Online-Portal oder eine lokale Anzeigeeinheit.
Fest steht: Die neuen Smart Meter eröffnen ganz neue Möglichkeiten der Verbrauchskontrolle. So entfällt künftig beispielsweise die manuelle Eingabe der Zählerstände – das spart Zeit und Aufwand. Zusätzlich wird es möglich, dynamische Stromtarife zu nutzen, die besser zum individuellen Verbrauchsverhalten passen.

Allerdings gilt: Für den Einbau müssen bestimmte technische Voraussetzungen erfüllt sein. „Das betrifft insbesondere den Zählerplatz, der nach bestimmten DIN-Vorgaben gestaltet sein muss“, erklärt Peter Klein. „In der Regel ist das bei Zählerverteilungen ab Baujahr 1977 der Fall. Ältere, schwarze Verteilerkästen entsprechen oft nicht mehr dem Stand der Technik.“ Dann muss gegebenenfalls zuerst eine Erneuerung erfolgen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Überspannungsschutz: „Er schützt nicht nur das Smart Meter, sondern auch viele andere elektronische Geräte im Haushalt wie Flachbildschirme, Netzwerkkomponenten oder Heizungssteuerungen vor Schäden durch plötzliche Spannungsspitzen“, so Klein. Seit 2015 gehört dieser Schutz zur technischen Norm – sollte er fehlen, kann eine Nachrüstung notwendig werden. Sollten die technischen Voraussetzungen nicht gegeben sein, könne es notwendig sein, dass ein qualifiziertes Installationsunternehmen die Verteilung entsprechend ertüchtigen müsse, so Klein.

Mit dem Rollout intelligenter Messsysteme leisten die Stadtwerke Coesfeld nicht nur einen wichtigen Beitrag zur digitalen Energiewende, sondern schaffen auch die Basis für eine moderne Energieinfrastruktur. Die neue Technik ermöglicht künftig weitere innovative Anwendungen – etwa im Zusammenspiel mit erneuerbaren Energien, Elektromobilität oder Smart-Home-Lösungen. So wird nicht nur der Stromverbrauch sichtbar, sondern auch die aktive Mitgestaltung einer nachhaltigen Energiezukunft möglich.