Coesfeld/Nottuln. Sie hat fast 30 Jahre lang gute Dienste geleistet, doch das reichte zum Schluss nicht mehr aus. Jetzt wurde die Pumpstation der Stadtwerke Coesfeld am Coesfelder Berg kernsaniert und modernisiert. Mit neuer Technik, die sich den geänderten Bedarfen angepasst hat. Zum Beispiel an die neuen Wasserlieferverträge, die die Stadtwerke Coesfeld mit Gelsenwasser und Nottuln abgeschlossen haben, und an sommerliche Spitzenlasttage.
„Genau drei Monate – von Oktober vergangenen Jahres bis Januar dieses Jahres haben die Umbauarbeiten gedauert“, berichtet Projektleiter Georg Wissen von den Stadtwerken Coesfeld, der das Projekt „Ertüchtigung der Pumpstation Nottuln“ verantwortet.
Während der Baumaßnahme war die Pumpstation außer Betrieb und das Wasserwerk Nottuln hatte in dieser Zeit die Versorgung vom Hochbehälter Nottuln aus übernommen. Im Vorfeld der Baumaßnahme haben die Stadtwerke Coesfeld zudem eine neue 10KV- Stromübergabestation errichtet, ergänzt durch eine Glasfaseranbindung zum Wasserwerk Coesfeld und zur Netzwarte, die für die Fernsteuerung der Anlage gebraucht wird. Zwar sind die Jahresmengen, die die Pumpstation Nottuln auch nach der Sanierung liefert, gleich geblieben - nämlich 400 000 Kubikmeter im Jahr für Nottuln und 150 000 Kubikmeter im Verbund mit Gelsenwasser für Billerbeck. „Jedoch können durch die Kernsanierung im Sommer die Spitzenlasttage für unsere beiden Großkunden besser und sicherer abgedeckt werden“, erläutert Georg Wissen.
Vor dem Umbau der 1993 errichteten Pumpstation waren zwei Hochlast- und zwei Schwachlastpumpen im Einsatz, um das Trinkwasser auf den Weg zu bringen. Seit Mitte Januar stehen dafür drei Pumpen derselben Größe bereit. „Im Normalbetrieb ist nur eine Pumpe notwendig“, erklärt Projektleiter Wissen, „sie bringt eine Leistung von 100 Kubikmeter in der Stunde, bei einem Druck von etwas mehr als acht Bar.“ In Spitzenlastzeiten, wie sie im Sommer vorkommen, wird bei Bedarf eine zweite Pumpe zugeschaltet. Beide zusammen bringen eine Leistung von etwa 280 Kubikmeter Wasser in der Stunde: „Wir pumpen es dann mit einem Druck von rund sieben Bar durch die Leitungen“, so Wissen. Und das reicht, um Billerbeck und Nottuln bei Bedarf komplett mit dem Lebensmittel Nummer 1 versorgen zu können. „Die dritte Pumpe dient uns als Reserve, falls eine der beiden anderen ausfällt“, sagt Georg Wissen.
Während bei normalem Wasserverbrauch pro Stunde zwischen 50 bis 70 Kubikmeter Wasser durch die Leitungen gepumpt werden, muss die Pumpmenge in den Sommermonaten mit 120 bis 150 Kubikmeter mehr als verdoppelt werden - dank der neuen Technik ist das kein Problem mehr. Und die glänzt außerdem durch Sparsamkeit beim Energieverbrauch. Trotz der deutlich erhöhten Pumpvolumina liegt die Stromersparnis bei rund zehn Prozent.